Die Frage, wodurch genau ein statisches Magnetfeld die Durchblutung (Mikrozirkulation) sowie das Gefäßsystem beeinflussen kann, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Jedoch zeigen zahlreiche Studien interessante positive Erkenntnisse für den Blutfluss und die Durchblutungsbewegung der Haut beim Einsatz von Permanent-Magneten (=statische Magneten).
Zahlreiche wissenschaftlichen Studien belegen also die positive Wirkung von statischen Magnetfeldern (SMF) auf den Blutfluss bei Menschen und Tieren. 2011 gibt es beispielsweise die Studie über den ruhenden Hautblutfluss an der Nagelwand bei jungen Männern. Und eine andere Studie belegt bereits 2007 eine positive Durchblutungsbewegung der Haut durch statische Magnetfelder bei Ratten.
In der Studie mit Männern haben mehrere Wissenschaftler akute statische magnetfeld-bedingte Auswirkungen auf den ruhenden Hautblutfluss (SBF) an den Nagelwänden untersucht. Durchgeführt wurde die
Untersuchung mit der Laser-Doppler-Flowmetrie (LDF) in Kombination mit Spektralanalyse durch Wavelet-Transformation.
Durchführung der Studie
Insgesamt 18 gesunde junge Männer nahmen an der Studie teil. Eingeteilt wurden sie in zwei Gruppen: in eine Interventionsgruppe (INT; n=9) und eine Kontrollgruppe (CTL; n=9). In jeder Gruppe wurden drei 30-Minuten-Intervalle (Intervalle vor der Belichtung, Belichtung und Nachbelichtung) einer kontinuierlichen LDF-Aufzeichnung durchgeführt. Somit konnten die Grundlinie, die SMF-Effekte und ihre verzögerten Effekte bewertet werden.
Während des Expositionsintervalls wurde in der ersten gruppe, der Int-Gruppe ein Neodym-Eisen-Bor-Magnet (SMF=statisches Magnetfeld) unter den Mittelfingervorsprung gelegt und in der zweiten, der CTL-Gruppe eine Scheinexposition verwendet.
Der effektive Flussdichtebereich von statischen Magnetfeldern (Permanentmagneten) entlang der Magnetachse betrug etwa 46 bis 223 mT zwischen den Orten der SBF-Messung und dem Magneten. In den anderen 30-Minuten-Intervallen fand in keiner der Gruppen eine Intervention statt. Anschließend wurde eine Varianzanalyse mit wiederholten Messungen in Kombination mit den Mehrfachvergleichstests von Bonferroni übernommen, um den SBF-Wert und seine durch Wavelet-Transformation erhaltenen Spektralvarianten zu analysieren.
Ergebnisse der Studie mit statischen Magneten
Das wichtigste Ergebnis dieser Studie war, dass die Int.-Gruppe, also mit statischer Magnetfeld-Exposition einen signifikanten Anstieg der absoluten Amplituden der Frequenzbänder III und V (aIII und aV) generierte. Dies werteten die Wissenschaftler als Hinweis auf intrinsische myogene bzw. endotheliale Aktivitäten (P < 0,05), während die mittlere Amplitude des SBF-Flusses zunahm, weiterhin auf dem Grundniveau blieben (P > 0,05). Eindeutig war auch, dass nach Entfernung des statischen Magnetfeldes die Variationen der rhythmischen Flussbewegung des SBF im SMF-Expositionsintervall allmählich wieder verschwanden. Dies deuteten die Wissenschaftler als Grenzen der verzögerten Wirkung des statischen Magnetfeldes auf den ruhenden Blutfluss an den Nagelwänden.
Positive Wirkung von statischen Magnetfeldern auch bei Tieren
Eine sichere Wirkung von statischen Magnetfeldern auf die Durchblutungsbewegung der Haut bei Ratten haben auch verschiedene
In-vivo-Studien gezeigt. So kann ein statisches Magnetfeld durch seine zweiphasigen Auswirkungen auf die Vasomotion den mikrovaskulären Tonus im Mikrozirkulationssystem der Haut aufrechterhalten.
Hier wurden die Auswirkungen von lokal angewendetem statisches Magnetfeld auf die Hautdurchblutungsbewegung innerhalb der gestressten oder nicht gestressten Haut im Trochanterbereich (Rollhügel des Hüftgelenks) mithilfe einer Wavelet-Analyse der Hautblutperfusion gemessen. Durchgeführt wurde die Messung mithilfe einer Laser-Doppler-Flowmetrie (LDF) bei anästhesierten Ratten.
Materialien und Methoden
Zu den Materialien und Methoden wurde folgendermaßen vorgegangen: An insgesamt zwölf Sprague-Dawley-Ratten wurden 48 experimentelle Versuche durchgeführt. Vier Versuchsgruppen wurden nach dem Zufallsprinzip gebildet:
- Gruppe CNL (keine Belastung oder SMF-Exposition; n = 12 Versuche)
- Ii-Gruppen-SMF (nur SMF-Exposition; n = 12 Versuche)
- Iii-Gruppe L (gestresste Haut ohne SMF-Exposition; n = 12 Versuche)
- Iv-Gruppe L + SMF (gestresste Haut mit SMF-Exposition; n = 12 Versuche).
Ergebnisse der statischen Magnetfelder an Ratten
SMF induzierte keine signifikante Änderung der Strömungsbewegungsamplitude in der unbelasteten Haut (p = 0,22). Jedoch steigerte das statische Magnetfeld die endothelbezogene Stoffwechselaktivität (0,01–0,05 Hz) in der beanspruchten (gestressten) Haut signifikant (p = 0,03). Die modulierende Wirkung von statischen Magnetfeldern auf die Durchblutungsbewegung der Haut könnte mit dem durch längere Belastung veränderten Gefäßtonus zusammenhängen. Weitere Informationen gibt es dazu
hier.
Erklärung zum Endothel
In Kapillaren des Blutkreislaufs gibt es drei verschiedene Arten von Endothel: das kontinuierliche, das fenestrierte und das diskontinuierliche Endothel. Das Endothel ist mehr als eine bloße Beschichtung der Gefäßwand und in einer Vielzahl verschiedenster physiologischer Prozesse eingebunden. So reguliert es beispielsweise als Barriere den Stoffaustausch zwischen Gewebe und Blut und produziert etwa für die Regulation des Blutdrucks wichtige Substanzen z. B. Stickstoffmonoxid (NO), welches der Regulation des Tonus der Gefäßmuskulatur im Herz-Kreislauf-System dient.
Auch beeinflusst das Endothel die Fließfähigkeit des Blutes, u. a. durch Hemmung und Aktivierung von Gerinnungsprozessen. Weiterhin spielt das Endothel eine wichtige Rolle bei Entzündungsvorgängen. Eine Funktionsstörung des Endothels (Endotheliale Dysfunktion) ist ein wesentlicher Faktor zahlreicher Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (kardiovaskuläre Erkrankungen), wie etwa Bluthochdruck, Arteriosklerose und koronarer Herzkrankheit.
Mehr Informationen zu Studien und permanenten Magnetfeldern sowie Kleinschen Feldern findest du hier.